Das Interview wurde mit Hr. Thomas Böhner von Help Liberia geführt. Fotos von Help Liberia
Organisation: Help Liberia – Kpon Ma e.V. | Internet: www.help-liberia.com | Tel.-Nr.: 0049-8144-9966945 | E-Mail: postmaster@help-liberia.com
A
Afrika – ist ein Kontinent, der für immer vergrault oder für immer verzaubert. Wenn Letzteres, dann macht es süchtig, abhängig, du willst immer wieder hin, denn es ist sooo vielfältig, so unergründlich und faszinierend, daß ein Leben dafür nicht genug ist.
B
Buschkliniken – sind derzeit meine „Lebensaufgabe“. Das sind Sprechstunden-Ambulanzen, wie sie bis in die Achtziger Jahre von der Regierung in Liberia/Westafrika betrieben wurden, deren ich früher fünf gegründet hatte und nun selbst zwei wieder reanimiert habe. Sie sollen möglichst bald wieder von der Regierung betrieben werden.
C
Cap Anamur und Thomas Böhner – waren in einem Beschäftigungsverhältnis als Entwicklungshelfer. Größte Herausforderungen und viel Gelerntes.
D
Dank – an die Tausende von Menschen, die Geld spenden für andere Menschen, die sie gar nicht kennen, aber vergessen außerhalb der großen Stadt auf dem Land ohne deren Hilfe an simplen Lungenentzündungen sterben würden.
E
Ebola – ist einer der gefährlichsten Keime der Welt und wird durch bloßen Hautkontakt übertragen. Und dies in einem Land, wo ein Händeschütteln tiefe Symbolik und Wert hat. Hoffentlich stirbt der Virus bald schneller als die Menschen, da dort im Land die Gelder zu deren Prävention zum großen Teil in die Privattaschen der Politiker fließen.
F
Famata – war in 8-jähriges Mädchen, als mir ihr Vater ihre Wunden an ihrem Bein zeigte, als ich gerade wie immer im März vor drei Jahren in Liberia weilte. Sie hatte eine beginnende Osteomyelitis, die konservativ in L. nicht behandelt werden konnte und deshalb wollten sie ihr das Bein amputieren. Mittels einer großartigen Spendenkampagne konnten wir sie nach Fürstenfeldbruck holen, wo sie durch vier Operationen binnen drei Monaten im Brucker Krankenhaus gerettet wurde. Nun spielt sie in Liberia nicht nur Fußball, sondern hat auch einen deutschen „Fanclub“, der ihr ein tolles Internat dort bezahlt.
G
Grenzen – der Hilfe müssen wir uns selbst setzen. Jeder braucht Hilfe. Menschen, Tiere, Pflanzen, …. In unserer heimatlichen Umgebung, wo wir leben oder dort, wo „unser Herz schlägt“. Wir/ Ich habe mich begrenzt. Auf Menschen, da ich Mediziner bin; auf Liberia, weil ich dort zufällig gearbeitet hatte; im Hinterland, weil jeder immer nur an die Hauptstadt denkt.
H
Helfer gesucht – für die Schatzmeistertätigkeit in unserem Verein, aber auch ganz banal hin und wieder am Infostand mithelfen, damit man allein nicht gar soo verloren steht.
I
Internet – kommt langsam auf in Liberia und wird schon von geschätzt drei Prozent der Bevölkerung benutzt.
J
Jugend – in Liberia ist oft hoch motiviert, weil sie täglich kämpfen müssen, genug Geld fürs Essen ihrer Familie zu beschaffen.
K
Kindersoldaten – sind nun jüngstens 20 Jahre, häufig fahren Sie Motorrad-Taxi oder sind Wasserlieferanten in der Hauptstadt. Wurden nach dem Krieg im großen Stil erfolgreich in Umerziehungslagern der UN wieder zu Menschen gemacht.
L
Liberia – ist weit unterschätzt, weil immer noch die meisten Menschen und Firmen weltweit glauben, daß es dort gefährlich ist und sie sich deshalb nicht getrauen, zu investieren.
M
Menschlichkeit verpflichtet – so fühlen wir uns mit unserer Organisation, welche der Präsidentin beim Wiederaufbau des Gesundheitssystems nach dem Krieg so lange helfen will, bis es im Hinterland auf eigenen Füßen steht.
N
NOSFO – ist eine tolle Dachorganisation für Vereine wie den unseren, die uns viele Möglichkeiten eröffnet.
O
ohne Worte – bleibt man, steht man das erste Mal auf einem der wenigen kleinen Berge in Liberia und sieht über den riesigen letzten noch erhaltenen echten primären Regenwald Afrikas.
P
Politik in Liberia – heißt leider immer noch vornehmlich Kampf gegen Korruption, die allgegenwärtig ist und für uns Deutsche erst sehr gewöhnungsbedürftig.
Q
Qualität – zeigt sich an wohlüberlegter Hilfe, die darauf anlegt, daß die Einheimischen sich baldigst selbst helfen können.
R
riskant – ist es in Liberia einzig, wenn man fotografiert, ohne zu fragen. Denn fast keiner kennt Tourismus und dann gibt es da noch die schlimme Erinnerung an frühere Kriegsaktionen mit der Kamera.
S
Spendenaktionen – in Deutschland sind mühsam, da dieses Land so unbekannt ist und kaum jemand Bezug dazu hat.
T
Teamarbeit – muß in beiden Ländern erst langsam wachsen, bevor die Menschen dazu überzeugt sind. Vertrauensaufbau ist schwere Arbeit!
U
Unterstützer – gäbe es genug, doch sehen diese nicht, dass Qualifikationen nötig sind und in Liberia kaum Bezahlung für sie da ist.
V
Vorhaben – steht nun bald ein neuer Klinik Bau an, da die alte von Termiten zerfressen ist. Auch mittelfristig ein Containertransport, der viel logistische Vorarbeit braucht.
W
Würde des Menschen – wird oft bei Alten und „normalen“ Erwachsenen vergessen. Kindern möchte ein Jeder helfen, doch krank werden alle!
X
x-mal – könnte ich Vorträge halten über das Leben im Busch und doch kann man es sich erst vorstellen, wenn man mal „drin“ war.
Y
Yes We Can – muss man nicht den Liberianern sagen, die sich in bitterster Not noch durchkämpfen.
Z
Ziel – für unsere Organisation ist es, sich unnötig zu machen.
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