Diese Städte – nämlich Edinburgh, Bordeaux, Cincinnati und Kiew – werden sich deshalb von Mitte Mai bis hinein in den Sommer für jeweils mehrere Wochen mit einem Stand am Viktualienmarkt präsentieren. Los geht es am Montag, 12. Mai, mit der schottischen Hauptstadt Edinburgh, die mit Dudelsack-Klängen Einzug hält.

Edinburgh ist zugleich Münchens älteste Schwester. Einen ersten Anlauf, sich zu Partnerstädten zusammen zu tun, hatte es zwischen den beiden Städten bereits 1914 gegeben. Dieser aber wurde durch den Ersten Weltkrieg jäh unterbunden. 1954 schließlich wurde das Vorhaben in die Tat umgesetzt – nachdem sich die damaligen Stadtschulräte zum ersten Mal begegnet waren. Der Deputy Director of Edinburgh besuchte damals seinen Münchner Amtskollegen Dr. Anton Fingerle – und man beschloss, künftig regelmäßig Lehrer- und Schülergruppen auszutauschen. In den jeweiligen Stadtparlamenten stieß die Kooperation auf Begeisterung. Noch im selben Jahr setzten Münchens Oberbürgermeister Thomas Wimmer und Lord Provost John G. Banks ihre Unterschriften unter den Vertrag zur Städtepartnerschaft. 60 Jahre ist dies mittlerweile her.

Auch die partnerschaftliche Verbindung von Bordeaux und München feiert 2014 Jubiläum: Sie wird wird 50 Jahre alt. Am 30. Mai 1964 hatten die Oberbürgermeister beider Städte, Dr. Hans-Jochen Vogel und Jacques Chaban Delmas, das Bündnis offiziell besiegelt, das ein Jahr nach Abschluss des Élysée-Vertrags ein weiterer Baustein der deutsch-französischen Aussöhnung wurde.

Die Städtepartnerschaften mit dem US-amerikanischen Cincinnati und dem ukrainischen Kiew existieren seit jeweils 25 Jahren. Sie waren im Zuge der Entspannung im Ost-West-Konflikt Ende der 80-er Jahre entstanden. Am 18. September 1989 unterzeichnete Münchens OB Georg Kronawitter zusammen mit seinem Amtskollegen Mayor Charles J. Luken den Vertrag zur Städtepartnerschaft mit Cincinnati. Wenige Wochen später, am 6. Oktober 1989, folgte die Partnerschaft mit Kiew. Um die Verbindungen weiter zu stärken, hat die Stadt München die vier Partnerstädte eingeladen. Ende Juni kommen Vertreter der fünf Kommunen für zwei Tage zu einer Konferenz im Münchner Rathaus zusammen, um über aktuelle Projekte und Themen zu diskutieren und städtische Einrichtungen zu besichtigen.

„Die Veranstaltung gibt uns Gelegenheit, die wertvollen internationalen Beziehungen zu unseren Partnerstädten weiter zu festigen“, erklärt Oberbürgermeister Dieter Reiter. „Wichtig ist dabei aber vor allem, dass der Kontakt der Kulturen auch bei der Bevölkerung ankommt. Ich freue mich deshalb ganz besonders, dass sich unsere Partnerstädte am Viktualienmarkt den Münchnerinnen und Münchnern präsentieren.“

Die Markthallen München stellen auf der Hauptachse des Marktes den Jubiläums-Partnerstädten einen Marktstand zur Verfügung. Die internationalen Gäste werden dort regionale Nahrungsmittel, Spezialitäten und Getränke anbieten. Gleichzeitig informieren die Partnerstädte über ihre touristische Attraktivität. Auch kulturelle Events sind geplant.

Den Start macht Edinburgh. Der Stand der schottischen Hauptstadt wird am Montag, 12. Mai, um 12 Uhr mit Dudelsack-Spielern eröffnet, die im Anschluss von 13 bis 17 Uhr zu jeder vollen Stunde nochmals auftreten

werden. Um 17 Uhr gibt die Tanzgruppe der „Munich Scottish Association“ eine Aufführung. Bis 7. Juni werden an dem Stand schottische Spezialitäten verkauft – von Gin über Kuchen bis geräucherten Fisch.

Cincinnati wird sich von 16. Juni bis 12. Juli auf dem Viktualienmarkt präsentieren, Bordeaux von 19. Juli bis 14. August. Lassen es die politischen Verhältnisse in der Ukraine zu, wird auch die Partnerstadt Kiew erwartet.

Weitere Infos zu allen Münchner Partnerstädten finden sich im Internet unter www.muenchen.de/rathaus/Stadtpolitik/Partnerstaedte.html